Behandlungen

Die rheumatologische Komplextherapie dient der intensiven Behandlung entzündlich rheumatischer Erkrankungen und des Fibromyalgiesyndroms.

Im Rahmen des stationären Aufenthaltes werden die Patienten unter ärztlicher Behandlungsführung intensiv 11 Stunden pro Woche im Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik physiotherapeutisch behandelt. Neben der Physiotherapie kommen auch ergotherapeutische Anwendungen und eine psychologische Betreuung zur Anwendung. Ziel der Therapie ist die Besserung bzw. der Erhalt der körperlichen Funktion und eine gezielte Schulung der Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung und den notwendigen Therapien. Hierzu gehört auch eine angepasste Schmerztherapie und psychologische Betreuung.

Patienten mit entzündlichen und nichtentzündlichen Erkrankungen, die unter chronischen Schmerzzuständen leiden, bietet die multimodale Schmerztherapie im Rahmen der stationären Behandlung im Rheumazentrum Ruhrgebiet eine Therapieoption.

Multimodal bedeutet, dass verschiedene Berufsgruppen mit dem Patienten arbeiten, unter schmerztherapeutischer ärztlicher Behandlungsleitung und Koordination. Neben der intensiven physiotherapeutischen Behandlung mit aktiven Übungsverfahren, kommen auch ergotherapeutische Schulungen, eine spezielle Physiotherapie, Entspannungsverfahren und eine psychologische Betreuung zur Anwendung. Eine intensive medikamentöse Therapie wird vom ärztlichen Behandlungsleiter eingeleitet und überwacht.

Anhand standarisierter Fragebögen wird der Behandlungserfolg dokumentiert.

Für diese Therapie im Rheumazentrum Ruhrgebiet kommen folgende Patienten in Frage und werden hier intensiv betreut:

Patienten…

• bei denen eine Beeinträchtigung der Lebensqualität oder auch der Arbeitsfähigkeit droht
• eine schmerzbedingte Operation durchgeführt wurde
• eine ambulante Schmerztherapie ohne Effekt durchgeführt wurde
• bei denen die Schmerzmedikation ambulant nicht mehr ausreichend ist, obwohl hohe Dosen an Schmerzmittel verabreicht werden

Entsprechend der demographischen Entwicklung werden auch im Rheumazentrum Ruhrgebiet viele ältere Patientinnen und Patienten behandelt. Diese Patienten leiden an entzündlichen, aber auch nicht entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Ein Teil unserer betagten Patienten ist multimorbide, leidet also an mehreren Erkrankungen gleichzeitig, und ist dadurch in seiner körperlichen Belastbarkeit beeinträchtigt. Diese Patienten können nicht an der rheumatologischen Komplextherapie teilnehmen, da sie durch die hohe Dichte der Therapien überfordert wären.

Aus diesem Grund bieten wir ihnen die geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung an. Hierbei wird eine an den Beschwerden orientierte und der körperlichen Belastbarkeit angepasste multimodale Therapie, die überwiegend aus Einzeltherapien besteht, durchgeführt. Zunächst einmal wird hierfür die körperliche und geistige Konstitution sowie die soziale Anbindung des Patienten eingeschätzt. Frührehabilitativ bedeutet, dass bereits zu Beginn des Krankenhausaufenthaltes physikalische, physiotherapeutische und ergotherapeutische Behandlungen durchgeführt werden, die die Erhaltung der Selbständigkeit zum Ziel haben. In wöchentlichen Teambesprechungen wird der weitere Verlauf der Therapie individuell für jeden Patienten erörtert. Die geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung kann so älteren Patienten gerecht werden und deren Funktionalität verbessern.