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07.07.2016

Dr. Uta Kiltz erhält Auszeichnungen für Entwicklung eines Gesundheitsindex für Patienten mit Spondyloarthritis

Patienten mit einer Spondyloarthritis, einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung der Wirbelsäule, sind durch starke Beschwerden in ihrer Funktionsfähigkeit und im Alltag eingeschränkt. Damit genau messbar gemacht werden kann, mit welchen Problemen die Patienten kämpfen, hat Dr. Uta Kiltz, Oberärztin im Rheumazentrum Ruhrgebiet, einen Gesundheitsindex entwickelt, bei dem anhand eines Fragebogens die Einschränkungen erfasst  werden. Für diese Arbeit hat Dr. Uta Kiltz nun zwei Auszeichnungen erhalten. Auf dem europäischen Rheumatologenkongress EULAR hat sie den Clinical Abstract Award für die Entwicklung dieses ASAS (Assessment of Spondyloarthritis international society) Gesundheitsindex erhalten. Von der Deutschen Rheuma-Liga Berlin e.V. erhält sie den Wolfgang Schulze Preis für die Überprüfung und Übersetzung des ASAS Gesundheitsindex.

„Durch die Vielfalt an Symptomen und Einschränkungen war es bislang nicht möglich, den Schweregrad der Spondyloarthritis genau und reproduzierbar zu messen“, sagt Dr. Uta Kiltz. Deswegen wurde 2009 durch ASAS ein Projekt zur Erfassung der Funktionsfähigkeit von Patienten mit Spondyloarthritis initiiert. „Die Patienten leiden unter Symptomen wie Schmerzen, Steifheit und Müdigkeit“, so Kiltz. Die Erkrankung zeigt sich sowohl durch entzündliche Prozesse der Wirbelsäule als auch durch Verknöcherungen an der Wirbelsäule.

Der ASAS Gesundheitsindex ist aus mehreren Gründen einzigartig: „Es ist der erste Fragebogen weltweit, der auf der Internationalen Klassifikation für Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) beruht“, sagt Oberärztin Kiltz. Für Betroffene ist der ASAS Gesundheitsindex ein Fortschritt, da er einen Beitrag zu einer besseren Versorgung leisten wird. Eine wirksame Therapie kann so durch bessere Werte im ASAS Gesundheitsindex gezeigt werden. „Auch viele Zulassungsbehörden wollen vorab so genannte Patientenzentrierte Daten bekommen, bevor sie ein Medikament zulassen“, sagt Kiltz. Dazu gehören Bereiche wie Schmerzfreiheit und Mobilität als Ausdruck der Lebensqualität.

Der Fragebogen bezieht sich auf Bereiche wie Schmerz, Schlaf, Frustration, Sexualität, Mobilität, finanzielle Auswirkungen und Einschränkungen beim Reisen. Damit erhebt der ASAS Gesundheitsindex ein Abbild der vielen unterschiedlichen Einschränkungen der Lebensqualität. „Wichtig war für uns auch die Zusammenarbeit mit den Patienten und den Selbsthilfeorganisationen“, sagt Kiltz. Eine große Herausforderung war dabei, verständliche Sätze zu entwickeln, ohne dass die wissenschaftliche Aussagekraft leiden muss. 

Der Fragebogen ist nah am Patienten – da er auch auf den Aussagen von Patienten basiert. Zudem ist der Index so angelegt, dass er international in 23 Ländern eingesetzt werden kann. Dafür wurde er in verschiedene Sprachen übersetzt und kulturell angepasst. 

Damit möglichst viele Mediziner mit dem ASAS Gesundheitsindex arbeiten können und die Behandlung der Spondyloarthritis verbessert werden kann, wird in einem nächsten Projekt der Gesundheitsindex in der klinischen Routineversorgung untersucht.

Dr. Uta Kiltz erhält nicht zum ersten Mal eine Auszeichnung. Bereits in den Jahren 2013 und 2014 wurde ihr ein Preis übergeben. „Die Auszeichnung der europäischen Rheumatologenvereinigung EULAR ist gerade aus der wissenschaftlichen Perspektive heraus sehr bedeutsam“, sagt Dr. Uta Kiltz. Der Stiftungspreis Wolfgang Schulze zielt vor allem auf kürzlich publizierte Forschungsarbeiten, die einen großen Einfluss auf die Patientenversorgung rheumatologischer Patienten haben werden.

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