Am vergangenen Mittwoch lud Prof. Dr. Jürgen Braun, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet, zur Fortbildungsveranstaltung "Herner Frühsommer-Symposium" ein. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag vor allem auf den aktuellen Therapiemöglichkeiten mit neuen Medikamenten.
Nach einer Einführung in das Thema stellte Prof. Braun die Therapiemöglichkeiten mit den gerade zugelassenen Januskinase-Hemmern (JAK-Inhibitoren) übersichtlich vor: "Ähnlich wie die uns bereits geläufigen entzündungshemmenden Medikamente (Biologika), hemmen auch die JAK-Medikamente vom Immunsystem ausgeschüttete Botenstoffe, die zu Entzündungen und damit zu entzündlichem Rheuma führen können. Ein möglicher Vorteil der JAK-Hemmer ist, dass sie - anders als die Biologika - pro-entzündliche Zytokinsignale nicht im Extrazellulärraum, sondern intrazellulär abfangen. Da sie so die Signalweiterleitung gleich mehrerer Zytokine beeinflussen, erhofft man sich einen größeren Effekt auf Zytokin-vermittelte Entzündungs- und Immunprozesse. Hierdurch ist möglicherweise eine eventuell sogar umfassendere Therapie von entzündlich rheumatischen Erkrankungen möglich."
Den immunologischen Hintergrund der Wirkungsweise und weitere Therapiestrategien thematisierte der Leiter der Rheumaeinheit des Klinikums der Universität München Prof. Dr. Hendrik Schulze-Koops in bewährter Weise. Dr. Anja Strangfeld vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin rundete die Informationen durch einen gelungenen Überblick zur Sicherheit der Biologika- und JAK-Therapie ab.
"Nach dem großen Erfolg der bisherigen Veranstaltungen haben die Aktualität der Beiträge und die Themenvielfalt wieder zu einem sehr informativen Austausch geführt. Da es die Patienten sind, die von den neuen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten profitieren, freue ich mich über die vielen interessierten Fachkollegen", so Prof. Braun abschließend.