Bei der Wegener Granulomatose (auch Morbus Wegener genannt), handelt es sich um eine Entzündung der kleinen und mittelgroßen Blutgefäße, bei der sich an den betroffenen Hautstellen kleine Knötchen, so genannte Granulome, bilden. Diese können dazu führen, dass die Haut dort nicht richtig durchblutet wird. Es können fast alle Organsysteme betroffen sein.
Bei der Erkrankung werden vom Immunsystem Anti-Neutrophile Cytoplasmatische Antikörper (ANCA) gebildet, die durch autoimmunologische Prozesse zu Entzündungen von Blutgefäßen wie Arterien, Arteriolen, Kapillaren, Venolen und Venen führen.
Die Erkrankung verläuft chronisch. Anfängliche Anzeichen können z. B. schnupfenähnliche Symptome, wie eine verstopfte Nase oder Ohrenschmerzen sein. Es kann aber auch zum Beispiel blutiger Husten auftreten.
Zunächst einmal helfen eine Blut- und Urinuntersuchung sowie die Entnahme von Gewebeproben bei der Sicherung der Diagnose. Mit Hilfe bildgebender Verfahren können weitere Aussagen getroffen werden. So sieht der behandelnde Arzt beispielsweise bei einer Röntgenuntersuchung der Lunge, ob auch diese von der Erkrankung befallen ist. Die Magnetresonanztomographie (MRT) gibt Aufschluss über den Zustand des Nervensystems und des Gehirns.
Die Behandlung der Wegener Granulomatose richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und erfolgt überwiegend durch die Gabe von Medikamenten. Im frühen Stadium vor allem durch das Antibiotikum Cotrimoxazol und den entzündungshemmenden Wirkstoff Prednisolon. Wenn sich die Krankheit bereits auf die Lunge oder die Nieren ausgebreitet hat, kommen Immunsuppressiva zum Einsatz, um die Symptome zu lindern. Vor allem bei Organbeteiligung muss ebenfalls das Cyclophosphamid gegeben werden, auch Rituximab (Antikörper gegen B-Zellen) ist wirksam. In schweren Fällen, z. B. bei einem Lungenversagen greift man zur Plasmapherese. Hierbei wird das Blut des Patienten außerhalb seines Körpers so aufbereitet, dass die Antikörper darin, die die Entzündung verursachen, eliminiert werden.