Die Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis wurde früher auch Churg-Strauss-Syndrom, nach den US-amerikanischen Pathologen Jakob Churg und Lotte Strauss, genannt, die die Krankheit erstmals Anfang der 1950er Jahre beschrieben. Es handelt sich um eine Entzündung der kleinen und mittelgroßen Blutgefäße, bei bereits vorher bestehendem Asthma bronchiale. Hierbei bilden sich kleine Knötchen (so genannte Granulome) in den Betroffenen Arterien und Venen.
Bei der Erkrankung werden vom Immunsystem Anti-Neutrophile Cytoplasmatische Antikörper (ANCA) gebildet, die durch autoimmunologische Prozesse zu Entzündungen von Blutgefäßen wie Arterien, Arteriolen, Kapillaren, Venolen und Venen führen.
Die meisten Patienten leiden zuvor bereits lange an Allergien. Hinzu kommen weitere Symptome wie Gewichtsverlust, Muskel- und Gelenkschmerzen, Probleme mit den Nasennebenhöhlen, Fieber und Abgeschlagenheit.
Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss darüber, ob erhöhte Entzündungszeichen vorliegen. Typisch ist auch das erhöhte Auftreten von weißen Blutkörperchen. Auch die Entnahme einer Gewebeprobe aus einem erkrankten Organ hilft dabei, die Krankheit nachzuweisen. Eine Ultraschalluntersuchung oder Magnetresonanztomographie (MRT) wird dazu verwendet, eine Mitbeteiligung des Herzens zu bestätigen oder auszuschließen.
Die Erkrankung kann nicht geheilt werden, aber ihr Verlauf kann durch die Gabe von Medikamenten aufgehalten werden. Antibiotika bilden den Grundstein der Behandlung der Eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis. Diese kann durch Kortikoide und in einem späteren Stadium durch Immunsuppressiva ergänzt werden. Eine Stoßbehandlung mit Kortikoiden hat sich als wirkungsvoll bewiesen: Hierbei werden über einen kurzen Zeitraum hohe Dosen des Medikaments als Infusion verabreicht. Eine zusätzliche Option bietet die Gabe von Immunglobulinen.